Sanne Hipp, Autorin

Liebe Leser:innen und Freund:innen lesbischer Romance!


Die Sache mit dem Taschenbuch "Mini Adventure ins Glück"

Wie die meisten von euch wissen, bin ich leidenschaftliche Selfpublisherin. (Nicht nur, weil mich gar kein Verlag haben wollte! ;-)).

Was mir mit meinem Buch „Mini Adventure ins Glück“ passiert ist, muss ich euch kurz erzählen: Ich hatte den Print zuerst über Tolino Media veröffentlicht, was aber von der Qualität nicht ganz überzeugt (in Selfpublisher-Kreisen wird Tolino zwischen „super“ bis „schlecht“ bewertet.)
Nun wollte ich das Taschenbuch über Tredition veröffentlichen. Mache gleich einen Großdruck, dachte ich mir. Tu mal etwas für sehgeschwächte Personen. Tredition bietet das an, und ich halte es nach wie vor für ein gutes Angebot.
Also hatte ich meiner Cover-Designerin den Auftrag für beide Umschläge erteilt – mit entsprechenden Maßen und dem Barcode von Tredition.
Diese wurden veröffentlicht – leider ohne den Hinweis auf Großdruck bei einem der Bücher. Das ist ärgerlich, wenn man ein vermeintliches Taschenbuch bestellt und einen Großdruck bekommt.
Außerdem erkannte ich im Nachhinein, dass der Buchrücken nicht zentriert war, sprich: Die Schrift am Buchrücken war zu sehr auf den Rand verschoben. Das sah nicht gut aus – also habe ich es reklamiert. Nein, es war nicht meine Schuld, und auch nicht die meiner Cover-Designerin! Nach einigem nervigen Hin und Her habe ich der Dame vom Support gesagt, sie solle den Großdruck wieder löschen, und beim Taschenbuch versuchen wir, nachzuarbeiten. Aber plötzlich war auch das Taschenbuch aus dem Verkauf verschwunden.
Die Dame vom Support hatte leider beides gelöscht, was sie erst auf mein Nachfassen zugegeben hatte. Nun – sie hat sich dafür entschuldigt. Ob sie die Daten zum Buch wieder neu eingeben sollte, oder ob ich es selbst tun wollte?
Klar, kein Thema, Fehler passieren, dachte ich zuerst. „Aber es bleibt doch wohl bei der zugewiesenen ISBN, oder?“
„Nein, das geht leider nicht.“
Dann hätte ich nochmal meine Cover-Designerin bemühen müssen, noch einmal eine Änderung zu bezahlen. Ich entschied, das nicht zu tun. Warum ich euch das erzähle?
Fakt ist, dass das Taschenbuch „Mini Adventure ins Glück“ jetzt über Epubli veröffentlicht ist.
Die Makulaturen mit dem unschönen Buchrücken sind allerdings in den Barsortimenten und werden von Tredition auch nicht zurückgerufen. Wer von euch nun ein Buch mit Mängeln bekommen hat, sollte dies reklamieren und dorthin zurückschicken, wo sie oder er es gekauft hat und sich das Geld ersetzen lassen. Als Wiedergutmachung für eurer Mühe dürft ihr euch gerne bei mir melden!

Manchmal ist es ja schon ärgerlich, aber dann rufe ich mir wieder ins Gedächtnis, was Selfpublishing für mich bedeutet – eine wunderbare Möglichkeit, meine Bücher unabhängig und selbstbestimmt zu veröffentlichen! Und das ist einfach eine wirklich großartige Sache!

Kehre zurück! Die fünfte Welt

Kehre zurück! Die fünfte Welt hat wunderbare Rezensionen bekommen – danke euch allen! Das Buch gibt es auch als Print bei Amazon – allerdings ist es momentan etwas versteckt. Es wird von dem Taschenbuch für den lokalen Buchhandel verdeckt, das im September auf den Markt kommt – eine Vorgehensweise, die Amazon gerne so handhabt. Wenn ihr das Buch also jetzt haben wollt, müsst ihr auf „Alle Formate anzeigen gehen“. Dort findet ihr den Amazon-Print! ;-)
Bo Alix - Kehre zurück! Die fünfte Welt

Hanna - eine meiner liebsten Figuren

Vor Kurzem habe ich selbst noch einmal „Steine tun nicht weh“ gelesen, um endlich zu wissen, was mir an einer Stelle nie gepasst hat. ;-) Kurzerhand habe ich es umgeschrieben und ein Kapitel eingesetzt. (Ich habe das Kapitel ganz unten angehängt, falls es euch interessiert. Ich könnt mir ja ein Feedback geben.)
Jetzt nach zehn Jahren war es mir möglich, die richtigen Worte zu finden, um zu beschreiben, was in Hanna vorging. Auch weiß ich heute besser, wie sich Hannas sexuelle Orientierung definieren lässt: Nachdem es Leser:innenstimmen gab, die kritisierten, dass Hanna ja kaum von heute auf morgen lesbisch werden konnte, wissen wir es heute besser – Hanna ist pansexuell. Sie verliebt sich in den Menschen, nicht in das Geschlecht. Und überhaupt ist sexuelle Orientierung etwas, das sich im Laufe des Lebens verändern kann: Sexualität ist etwas Fließendes – glücklicherweise! Und schön, dass heutige queere Literatur da diverser geworden ist: Man ist eben nicht nur lesbisch oder hetero – da gibt es ganz viel dazwischen, das ebenso Beachtung finden möchte.



In diesem Sinne ein
schönes Wochenende!
Eure Sanne

Die Szene bei Gina (findet sich in Kapitel 18):
...
Ginas Augen waren unendlich traurig, wie sie Hanna so gegenübersaß und sie ansah. Oh, Gott! Wer es auch immer war, in die sie sich verliebt hatte, diese Frau hatte das nicht verdient. Wie konnte sie so gefühlskalt sein Gina unglücklich zu machen? Ob es die Blonde war, die damals auf sie gewartet hatte? Hanna spürte, wie Unmut in ihr hochstieg. Reiß dich zusammen, Heilsberg! »Kann ich irgendetwas für dich tun, Gina? Ich habe keine Lust längere Zeit auf dich verzichten zu müssen.«
Ginas Gesicht blieb ausdrucklos. »Unsere Zusammenarbeit funktioniert nicht länger, Hanna. Die Frau, in die ich mich verliebt habe, sitzt mir gerade gegenüber. Genau das ist mein Problem.«
Hanna erstarrte.
Gina stand auf, wandte sich ab. »Trinkst du einen Kaffee?«, fragte sie, wie um Normalität bemüht. Die Stimme nur mühsam beherrscht.
Hanna antwortete nicht. Hatte sie sich gerade verhört? Das konnte doch nicht sein!
»Ich weiß, es schockt dich«, sagte Gina gefasst, »es tut mir leid, ich hatte auch erst gedacht, es vergeht wieder. Eine kurze Schwärmerei für eine Frau, mit der ich eben täglich zu tun habe.« Sie sah Hanna wieder an, mit dieser bestechenden Ehrlichkeit, dieser ruhigen gefassten Art, die Hanna an ihr so schätzte. »Ich wollte dich näher kennenlernen, es hat mich gereizt hinter die Fassade der selbstbewussten, erfolgreichen Frau zu sehen. Doch dann hast du mir von Tag zu Tag mehr bedeutet. Jetzt komm ich aus dieser Nummer nicht mehr raus. Es geht nicht. In deiner Nähe bin ich unkonzentriert, und außerdem geht es mir nicht gut damit. Es ist mein Problem, aber es ist gut, dass du es jetzt weißt.« Gina verstummte als ihr bewusst wurde, dass Hanna immer noch keinen Ton von sich gegeben hatte.
Okay. Kein Blutbild, begann Hanna zuerst die einfachsten Dinge zu entscheiden. Dann erst fühlte sie, wie tiefstes Bedauern in ihr aufstieg. Was für eine Schande! Warum verliebte sich Gina immer in die falschen Frauen? Was hatte sie ihr für Signale gesendet, dass sie sich ausgerechnet in sie verliebte?
Gina beobachtete sie aufmerksam. »Es tut mir leid. Ich wollte dich wirklich nicht damit belästigen, ich …«, dann versagte ihre Stimme. Sie war bis jetzt gefasst gewesen, nun schien es um ihre Beherrschung geschehen zu sein. Sie fasste sich an die Stirn, versuchte, ihre aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Es klappte nicht.
Hanna wurde die Situation zunehmend unerträglich. Zumal sie nichts tun konnte. Sie konnte Gina nicht in die Arme schließen und trösten. Das wäre völlig unangemessen gewesen. »Das Beste wird sein, ich gehe wieder. Vielleicht können wir ein anderes Mal ausführlicher darüber reden, Gina. Ich kann dir jetzt nur so viel sagen, dass es mir aufrichtig leidtut. Ich hätte dir eine Frau gegönnt, die in der Lage ist deine Gefühle zu erwidern.«
Gina sagte nichts. Ihr Schweigen lastete im Raum. Lastete auf Hanna.
»Es tut mir leid«, sagte Hanna noch einmal, bevor sie entschlossen nach dem Koffer griff und Ginas Wohnung verließ. Noch nie kam sie sich so schäbig vor. Aber, was sollte sie sonst tun? Mit weichen Knien ging sie davon, suchte sie das Parkdeck auf, stieg in ihr Auto, startete mit fahrigen Fingern den Motor und fuhr davon.
Sie wusste selbst nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen war, als sie wenig später auf die reglose Wasseroberfläche des Pools starrte und sich selbst eingestehen musste, noch nie so aufgewühlt gewesen zu sein. Noch nicht einmal, als sie von der Untreue ihres Mannes erfahren hatte. Damals war sie vielleicht außer sich vor Zorn gewesen. Fühlte sich verletzt, enttäuscht, gedemütigt. Alles nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt empfand. Sie fühlte sich traurig, ohnmächtig, aber auch schuldig, weil sie die Gefühle einer so wunderbaren Frau nicht erwidern konnte.
Gina war einfach großartig. Sie hatte so eine liebe Art, war so humorvoll und entgegenkommend. Hatte sie sie nicht vom ersten Augenblick an gemocht? Und hatte sie es nicht immer darauf angelegt sie etwas aus der Reserve zu locken, um zu beobachten, wie ihre wunderschönen Augen mandelförmig wurden, wenn sie innerlich kochte? Hanna verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen, als sie sich erinnerte. Sie freute sich schon am Morgen, wenn sie die Treppen zum OP-Trakt hochstieg auf sie, fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart. Ja, sie hatte Gina von Anfang an als eine sehr interessante und schöne Frau empfunden. Gina.
Hanna stutze, blieb an diesem Gedanken hängen. Ich habe Gina vom ersten Anblick an als eine sehr schöne Frau empfunden. Ja, das stimmte. Bilder gingen ihr ihr auf: Gina, wie sie neben ihr saß, mit ihren langen Wimpern. Gina, wie sie vor ihr her ging, in enger Jeans und Stiefeletten. Sogar der Anblick, wie sich ihr Becken dabei bewegte, hatte sich bei ihr eingeprägt. Sie war sexy. Eine Tatsache, die sie längst bemerkt hatte!
Hanna fühlte ihr Herz gegen die Rippen schlagen, als sie diese Erkenntnis überkam. Wäre sie doch in der Lage Ginas Gefühle zu erwidern? Hatte sie sich zum ersten Mal in eine Frau verliebt?
Ein Schauer überkam sie. Jetzt ganz ruhig bleiben und logisch denken, mahnte sie sich. Wie hoch ist die Chance, dass sie lesbisch war? Hanna schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte sich immer in Jungs verliebt. Und das nicht nur, weil es eben gesellschaftlich so von ihr erwartet wurde. Erst in letzter Zeit hatte sie kein Interesse mehr daran mit Männern zu schlafen. Sie rief sich das Gespräch mit Britta ins Gedächtnis. Wann hatte sie ihr gesagt, dass Sex mit Männern sie langweile? Das war doch zu einem Zeitpunkt, als sie bereits enger mit Gina zusammenarbeitete. Als sie schon darauf bestanden hatte, dass sie sich hauptsächlich für ihre OPs zur Verfügung halten sollte. Warum hatte sie das gewollt? Nur, weil sie eine der Besten war?
Hanna zwang sich selbst zu einer ehrlichen Antwort. Nein, es war Gina gewesen, die sie haben wollte. Ihre Art, wie sie das Gesicht verzog, wenn sie sie ärgerte. Der Anblick, wenn sich ihre Nasenflügel bebten, wenn sie sich selbst zur Ruhe zwingen musste. Hatte Hanna nicht von Anfang an ihre Machtposition ausgespielt und es darauf angelegt, dass sie sich mit ihr auseinandersetzen musste? Und je näher sie sich kamen, umso interessanter hatte sie Gina empfunden – und wollte gar nichts mehr mit Männern zu tun haben! Das war ein Fakt.
Was war sie also, wenn sie nicht lesbisch war? Pansexuell? Verliebte sie sich in Menschen und nicht in ein Geschlecht? Dann wäre Gina einfach wäre die erste Frau in ihrem Leben. Das hieße, sie könnte sehr wohl mit ihr glücklich werden!
Ein revolutionärer Gedanke, bei dem sich ihr Puls beinahe überschlug. Ich muss es ihr sagen!, dachte sie, geradezu von Panik ergriffen. Ich muss es Gina sagen. Morgen, gleich morgen früh, würde sie das tun.
Ihr Puls wurde kaum langsamer, bei diesem Vorsatz.
Und plötzlich wusste, sie was zu tun war.
Sie schnappte sich ihre Autoschlüssel und fuhr dorthin zurück, woher sie her gekommen war.

Gina öffnete nicht auf ihr Läuten. Erst, als sie mit der flachen Hand gegen die Tür klopfte, wurde die Tür von innen entriegelt. Mit Tränen verquollenen Augen lugte Gina durch den Türschlitz. »Hast du was vergessen?«, fragte sie bei ihrem Anblick.
»Ich habe das Gefühl, ich bin zu früh gegangen«, antwortete Hanna knapp und schob sich an ihr vorbei, betrat das Wohnzimmer. »Ich habe etwas Zeit zum Nachdenken benötigt. Entschuldige!«, begann Hanna, als sie Gina gegenüberstand. Sie war wirklich voll der Absicht Gina ihre Gefühle zu erklären. Aber, als sie ihr in die Augen sah, mit den tränenverklebten Wimpern, konnte sie gar nicht anders. Sie überwand ihren Abstand zwischen ihnen und schloss Gina in die Arme.
Gina spannte sich augenblicklich an. »Hanna, bitte! Ich–«
»Vielleicht sind deine Gefühle gar nicht so einseitig. Vielleicht bin ich sehr wohl in der Lage, sie zu erwidern. Und so, wie ich vermute, tu ich das schon länger.« Hört sich das merkwürdig an?
Gina sah sie an, versuchte offensichtlich zu begreifen, was sie ihr da behauptete.
Hanna gab ihr etwas Zeit. Ein Moment, in dem sie ihr wie von selbst näherkamen. Das Blickfeld von Ginas wunderschönen Augen erschien ihr immer größer, bis Hanna ganz in das Dunkel ihrer Augen eintauchte und endlich die Weichheit ihrer Lippen spürte. Ihre Augenlider fielen zu. Sie hätte es nicht verhindern können. Wärme durchflutete sie. Das war es! Es fühlte sich großartig an. Und mit dieser Erkenntnis wurde Hannas Kuss drängender. Er entlockte Gina ein unterdrücktes Stöhnen, ihr Körper wurde plötzlich weich und nachgiebig.
»Gibt es in deiner kleinen Wohnung auch ein Schlafzimmer?«, fragte Hanna.
Was nun folgt, ist den meisten von euch bekannt. :-)
...
"Nichts ist so spannend, wie die Wege zweier Frauenherzen, bis sie zueinanderfinden."❤️🧡💛💚💙💜👯💏🌹🌈
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